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19.10.2017

Umweltministerin Hendricks: Weltklimakonferenz in Bonn soll Verhandeln und Handeln verbinden

Hendricks: "Die Klimaverhandlungen sind in der Mitte von Politik, Wirtschaft und Gesellschaft angekommen. Es geht nicht mehr nur darum, dass Klimadiplomaten miteinander um Formulierungen ringen – sondern darum, dass wir gemeinsam Ideen für das klimaverträgliche Leben von morgen entwickeln, austauschen und verbreiten. In Bonn kommt es mehr denn je darauf an, dass zum Verhandeln auch das Handeln kommt. Wir wollen mit praktischen Beispielen zeigen, dass die Welt Fortschritte beim Klimaschutz macht."

Logo der Weltklimakonferenz COP23 in Bonn 2017 
Quelle: UNFCCC Quelle: UNFCCC

Bis zu 25.000 Teilnehmer werden erwartet

Die Weltklimakonferenz in Bonn im November wird die größte zwischenstaatliche Konferenz, die es in Deutschland je gegeben hat. Erwartet werden bis zu 25.000 Teilnehmende aus allen Ländern der Welt, dazu rund 500 Nichtregierungsorganisationen und mehr als 1000 Journalistinnen und Journalisten. Die Präsidentschaft der Konferenz hat Fidschi inne, Deutschland unterstützt als technischer Gastgeber.

Thema in Bonn: Vorarbeiten zum "Regelbuch"

Inhaltlich werde es bei der Konferenz um die Auslegung und Ausgestaltung des Pariser Abkommens gehen, das bislang 168 Staaten ratifiziert haben, sagte die Ministerin. So würden Richtlinien erarbeitet, um die Treibhausgasminderungsziele der Staaten besser vergleichen zu können. Ein entsprechendes Regelbuch soll im Dezember kommenden Jahres bei der nächsten Konferenz in Polen beschlossen werden.

Dort steht zudem die erste Überprüfung der bisherigen nationalen Ziele an – denn die geplanten Einsparungen aller Staaten zusammen verfehlen bislang das gemeinsame Ziel, den weltweiten Temperaturanstieg auf unter zwei Grad Celsius zu begrenzen. Die Überprüfung soll die einzelnen Staaten motivieren, ihre Vorhaben nach und nach ehrgeiziger zu fassen und damit die Ziele des Pariser Abkommens in die Tat umzusetzen. Diesen Prozess (den sogenannten facilitative dialogue) gilt es ebenfalls zu organisieren und auszugestalten. Auch damit beschäftigt sich die Konferenz in Bonn.

Gelebter Klimaschutz in Bonn

Auch die Konferenz selbst folgt dem Anspruch umwelt- und klimafreundlich zu sein: Sie soll so wenige Treibhausgase wie möglich verursachen. Daher wird sie die erste Konferenz sein, die nach dem sogenannten EMAS zertifiziert wird – dem weltweit anspruchsvollsten Umweltmanagementsystem. Ziel ist eine papierarme Konferenz.

So verzichten UN-Klimasekretariat und Bundesregierung weitgehend auf gedruckte Publikationen und Materialien. Mindestens die Hälfte des Essens wird aus Bioprodukten bestehen und das Essen überwiegend vegetarisch sein. Und auch die Abfallmenge zu reduzieren, ist Ziel der Konferenz. So erhält etwa jeder Teilnehmer eine Trinkflasche aus Recyclingmaterial zum Nachfüllen an Wasserspendern, um Einwegbecher zu vermeiden. Auf dem Konferenzgelände wird es zudem einen CO2-neutralen Shuttleverkehr mit Elektro-, Hybrid- und Wasserstoffbussen und 600 Leihfahrräder geben.

Auch die Bundesregierung wird sich aktiv daran beteiligen, gute Ideen und Lösungen für den Klimaschutz zu verbreiten. Im deutschen Pavillon in der Bonn-Zone wird es mehr als 60 Veranstaltungen zum Thema Klimaschutz geben. Zusätzlich dazu wird die Bundesregierung zusammen mit Fidschi anderen den Raum geben, ihre Ideen zu präsentieren und zu diskutieren – im sogenannten "Talanoa Space". "Talanoa" ist ein verbreitetes Konzept auf Fidschi und bezeichnet einen Austausch, der inklusiv und transparent ist und Lösungen zum Wohle aller zum Ziel hat. Im "Talanoa Space" haben Zivilgesellschaft, Wirtschaft, Städte und Gemeinden Raum, ihre Vorstellungen unabhängig von Regierungen zu präsentieren und zu diskutieren.

Jenseits des Konferenzgeländes soll es ein Exkursionsprogramm geben, das sich an Journalisten, Delegierte und Beobachter aus aller Welt richtet und Klimaschutzlösungen "made in Germany" zeigt.

Ab dem 24. Oktober 2017 soll eine Kampagne des BMUB zeigen, dass schon viele gute Lösungen bereitstehen: Unter dem Motto "Bereit für die Zukunft" werden vier Hauptmotive für drei Wochen in allen großen Städten Deutschlands auf Plakaten sowie auf Online-Bannern und Printanzeigen zu sehen sein. Unter den Slogans "Klimaschutz ist Leben", "Klimaschutz ist Strom", "Klimaschutz ist Unabhängigkeit" und "Klimaschutz ist Antrieb" zeigen sie vom BMUB geförderte Klimaschutzprojekte, etwa den Ausbau von Fahrradwegen in Deutschland oder die Verbreitung von Solarkiosken in Afrika, aber auch die Bedeutung deutscher Solarthermie für die Energiewende in Indien oder die Wiederaufforstung von Wäldern weltweit.

Lesen Sie dies und mehr auf den Seiten des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) (Links zu Zeitplan und Höhepunkten, Zahlen und Fakten zur Logistik, Lageplan, Fotos, weiteren Meldungen zum Thema, …)

... und auf den Seiten der Bundesregierung (Links zu weiteren Informationen zum Thema, …)

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