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08.03.2019

Auswirkungen des Klimawandels auf den Wintersport

Erstmals nehmen Expertinnen und Experten europäischer Wetter- und Klimaforschungseinrichtungen, darunter auch der Deutsche Wetterdienst (DWD), in einem gemeinsamen Positionspapier Stellung zu den Auswirkungen des Klimawandels auf den Wintersport in den Alpen und den Mittelgebirgen.

Wetterstation des Deutschen Wetterdienstes auf der Zugspitze 
Quelle: DWD Wetterstation des Deutschen Wetterdienstes auf der Zugspitze Quelle: DWD

Die Stiftung Sicherheit im Skisport (SIS), das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und die Deutsche Sporthochschule (DSHS) hatten Anfang Oktober 2018 und Mitte Januar 2019 zu Expertenhearings "Klima.Schnee.Sport" eingeladen.

Länderübergreifendes Positionspapier von 14 Forschungseinrichtungen

Im abschließenden Positionspapier fassen die mehr als 20 Mitglieder des Expertenteams aus 14 Forschungseinrichtungen den aktuellen Forschungsstand für den Alpenraum und die deutschen Mittelgebirge zusammen und geben mögliche Handlungsempfehlungen. „Uns ist es wichtig, die Diskussion über den Klimawandel und seine Folgen zu versachlichen“, sagt Initiator Prof. Ralf Roth von der Deutsche Sporthochschule. Tobias Fuchs, Leiter der Abteilung Klima- und Umweltberatung beim DWD: „Erstmals ist es gelungen, dass die drei nationalen Wetterdienste der Schweiz, Österreichs und Deutschlands zusammen mit weiteren renommierten Forschungseinrichtungen aus diesen drei Ländern zu diesem Thema eine klare gemeinsame Aussage formulieren.“

Temperaturzunahme im Alpenraum in allen Jahreszeiten

Die Expertinnen und Experten sind sich in der Erwartung einig, dass die Jahresmitteltemperatur im Alpenraum und den Mittelgebirgen bis zum Ende des Jahrhunderts um mindestens weitere zwei Grad Celsius steigen wird. Die Zunahme der Temperatur betrifft alle Jahreszeiten. Nur tiefgreifende Maßnahmen zur Emissionsreduktion, so wie im Pariser Klimaschutzabkommen von 2015 vorgesehen, können helfen, diesen Wert zu unterschreiten. Die Kombination aus kontinuierlicher Erwärmung und der natürlichen Klimavariabilität bewirkt bis 2050 eine höhere Wahrscheinlichkeit neuer Extremsituationen von Temperatur und Niederschlag. Bis 2100 werde als Folge der Erwärmung die für den Schneesport geeignete natürliche Schneedecke in mittleren Lagen im Alpenraum und in den Mittelgebirgen weiter zurückgehen. Dabei verkürzt sich die Dauer der Schneebedeckung im Spätwinter um Wochen, etwas weniger stark im Frühwinter. In Folge des Klimawandels ändern sich auch die Möglichkeiten für künstliche Beschneiung: Anzahl und Dauer potentieller Tage für Beschneiung werden sich verringern.

Wetterdienste D-A-CH verstärken Zusammenarbeit zu offenen Fragen

Die Expertinnen und Experten weisen auf eine Reihe wichtiger, aber noch offener Fragen hin, wie beispielsweise Ursachen und Dynamik von Extremereignissen, wie im Januar dieses Jahres, oder ein besseres Verständnis der Niederschlagsentwicklung insgesamt. Schlüssel hierzu sind sowohl eine verbesserte Datenlage als auch eine speziell für den Alpenraum optimierte Klimamodellierung auf der saisonalen und dekadischen Zeitskala. Hierzu wollen die drei nationalen Wetterdienste der Schweiz, Österreichs und Deutschlands (D-A-CH) ihre Kräfte beim Thema Alpenklima in Zukunft noch stärker bündeln.

Lesen Sie dies und mehr auf den Seiten des Deutschen Wetterdienstes (DWD)

Zum Download des Positionspapiers "Perspektiven des Schneesports im Zeichen globalen Klimawandels" von den Seiten des DWD (PDF, 6 Seiten, ca. 4 MB)

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