21.04.2015
„MiKlip - Mittelfristige Klimaprognose” - Abschlusskonferenz zur ersten Projektphase
Das Forschungsprojekt MiKlip trägt dazu bei, die Beratungslücke zwischen den Produkten der Wettervorhersage und langfristigen Klimaprojektionen zu schließen. An Aussagen zu den Klimaänderungen während der nächsten Jahre besteht großer Bedarf, da viele Planungen in Politik und Wirtschaft häufig den Bereich eines Jahrzehnts betreffen. Nach vier Jahren intensiver Forschung fand nun die Abschlusskonferenz der ersten Projektphase statt. Zurzeit läuft der Entscheidungsprozess für eine weitere Projektphase.
Da Planungshorizonte in Wirtschaft und Politik häufig im Bereich eines Jahrzehnts liegen, besteht bei Entscheidungsträgern grundsätzliches Interesse an Informationen, die Entscheidungen auf diesen Zeitskalen unterstützen können.
Zwischen den etablierten Produkten der Wettervorhersage und langfristigen Klimaprojektionen existiert derzeit allerdings eine Beratungslücke bezüglich der zu erwartenden Klimaänderungen während der nächsten Jahre. Um diese Lücke zu schließen hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Jahr 2011 das Forschungsprojekt „MiKlip - mittelfristige Klimaprognose” gestartet. Ziel dieses Programms war es, ein System zur Vorhersage der zu erwartenden Änderungen im Klima und seinen extremen Wetterausprägungen auf einer Zeitskala von bis zu zehn Jahren zu entwickeln. Das Projekt war mit vierjähriger Laufzeit geplant und wurde als nationales Verbundvorhaben mit Beteiligung einer Vielzahl von Universitäten und Forschungseinrichtungen durchgeführt.
Aufgrund der großen Relevanz derartiger Vorhersagemöglichkeiten, hat sich der Deutsche Wetterdienst (DWD) von Beginn an aktiv an diesem Projekt beteiligt. Dekadische Vorhersagen sollen in das DWD-Angebot von Klimadienstleistungen aufgen0mmen werden, sobald diese geeignete Qualität aufweisen. Für das BMBF hat die Weiternutzung der Forschungsresultate durch den DWD ebenfalls große Bedeutung.
Erste Projektphase beendet
In diesem Jahr endet die vierjährige erste Phase des Projekts. Aufgrund der besonderen Rolle des DWD in dieser Aktivität fand das abschließende Statusseminar vom 23. bis 26. Februar in Offenbach am Main, überwiegend in der Zentrale des DWD statt. Es war als gemeinsame Konferenz zum Thema „dekadische Vorhersage” organisiert, an der auch diverse internationale Gäste aus europäischen Projekten zu diesem Thema, teilnahmen.
Die Veranstaltung wurde am 23. Februar durch Redenbeiträge von Dr. Georg Schütte (Staatssekretär BMBF), Prof. Dr. Jochem Marotzke (Direktor des Max-Planck-Instituts für Meteorologie, MPI-M) und Dr. Paul Becker (Vizepräsident des DWD) eröffnet. Georg Schütte bezeichnete die bisherigen Ergebnisse des Projekts als großen Erfolg und sprach über die generelle Forschungsstrategie des BMBF im Bereich der Klimaforschung. Jochem Marotzke stellte als Hauptkoordinator des Projekts die bisherigen Erfolge vor. Paul Becker zeigte die Perspektiven zur Nutzung dekadischer Vorhersagen in verschiedenen Anwendungsbereichen auf.
Am Nachmittag wurden Ergebnisse aus den Projektmodulen zu den Themen: Initialisierung, Prozesse und Modellierung, Regionalisierung und Evaluation präsentiert und am Folgetag Detailergebnisse der Einzelprojekte vorgestellt und diskutiert. Am 25. Februar lag der Schwerpunkt auf dem fachlichen Austausch zwischen den deutschen und europäischen Projekten.
Projektskizze für zweite Phase
Um die bisherige erfolgreiche Forschungsarbeit fortsetzen zu können, hat das BMBF die Steuerungsgruppe des Projekts zur Vorlage einer Projektskizze für eine zweite Phase aufgefordert. Diese wird derzeit begutachtet. Bei positivem Ergebnis wird voraussichtlich ab Herbst die zweite Phase beginnen, in der auch die Vorbereitung des operativen Betriebs durch den DWD vorgesehen ist. Dabei ist auch geplant, mit ausgewählten Nutzern, insbesondere im Bereich der Bundesbehörden, konkrete Anwendungsbeispiele zu erproben.
mehr zur Projekt-Abschlusskonferenz auf den Seiten von "Nachhaltige Forschung - FONA"
Allgemeines zum Projekt MIKLIP auf den Seiten von "Nachhaltige Forschung - FONA"
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