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01.09.2017

DLR gründet neues Institut für Datenwissenschaften in Jena

Erdbeobachtung aus dem All produziert sie, aber auch die Klimaforschung oder Studien zum Verkehrsaufkommen auf den Straßen oder in der Luft: Große und heterogene Datenmengen, deren Speicherung, Vernetzung und Analyse immer aufwendiger werden. Mit dem neuen Institut für Datenwissenschaften widmet sich das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Zukunft verstärkt den Herausforderungen, die die Digitalisierung und die Industrie 4.0 mit sich bringt.

DLR gründet neues Institut für Datenwissenschaften - Eröffnung 
Quelle: DLR CC-BY-3.0 DLR gründet neues Institut für Datenwissenschaften Von rechts nach links: Wirtschafts- und Wissenschaftsminister Wolfgang Tiefensee, DLR-Vorstandsvorsitzende Prof. Pascale Ehrenfreund, Prof. Hansjörg Dittus, DLR-Vorstand für Raumfahrtforschung, Wolfgang Scheremet, Abteilungsleiter Industriepolitik im BMWI, Carsten Schneider, Stellvertretender Leiter der SPD-Bundestagsfraktion sowie Robert Axmann, Gründungsdirektor des Instituts, enthüllen das Institutsschild. Quelle: DLR CC-BY-3.0

Die DLR-Vorstandsvorsitzende Prof. Pascale Ehrenfreund eröffnete jetzt gemeinsam mit Wolfgang Tiefensee, Thüringens Minister für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitale Gesellschaft, und Wolfgang Scheremet, Abteilungsleiter Industriepolitik im Bundeswirtschaftsministerium, das DLR-Institut in Jena.

"Die Datenmengen, auch und gerade im Bereich der Forschung, wachsen nicht mehr linear an, sondern exponentiell", betonte DLR-Vorstandsvorsitzende Frau Prof. Pascale Ehrenfreund die Notwendigkeit, auf die heutigen Entwicklungen zu reagieren. "Das neue DLR-Institut wird sich daher unter anderem mit Konzepten für Big und Smart Data, den Anforderungen der Industrie 4.0 und dem Internet der Dinge beschäftigen. Es wird als Zentrum des Wissens und der Expertise für Data Science mit allen DLR-Instituten sowie Partnern aus Industrie und Forschung in Verbindung stehen." Das neue Institut wird sich vor allem mit Methoden zum Management, der Verarbeitung und Analyse von Daten beschäftigen. Mit diesen Themen werden die Forschungsbereiche des DLR erweitert, Synergiepotenziale gehoben und neue nationale und internationale Kooperationen ermöglicht.

Konzepte und Methoden für "Big Data"

Matthias Machnig, Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, sagte anlässlich der Institutseröffnung: "Die Digitalisierung unserer Wirtschaft bietet große Potenziale für Innovationen und Produktivität. Das DLR als die größte ingenieurwissenschaftliche Forschungseinrichtung der Luft- und Raumfahrt in Europa nimmt hierbei eine ganz wichtige Rolle ein. So wird sich das neue DLR-Institut in Jena vor allem mit Konzepten für Big Data beschäftigen und der Frage, wie immer größere Datenmengen sinnvoll ausgewertet und intelligent genutzt werden können. Mit dem neuen DLR-Institut stellen wir auch unserer Wirtschaft eine leistungsfähige Forschungsinfrastruktur zur Verfügung."

Das neue Jenaer Institut wird mit jährlich 7,8 Mio. Euro durch den Bund und das Land Thüringen finanziert, der Bund trägt dabei 90 Prozent. Das Land Thüringen stellt darüber hinaus in der Aufbauphase des Instituts die Mittel für die Unterbringung des Instituts in Jena bereit.

"Durch die voranschreitende Digitalisierung fallen in Wirtschaft und Forschung immer größere Datenmengen an. Diese Daten auszuwerten und intelligent zu nutzen, ist eine der großen Chancen, um wissenschaftliche Erkenntnisse zu gewinnen und neue Geschäftsmodelle zu entwickeln. Das DLR-Institut wird dafür einen wichtigen Beitrag leisten", betonte Wirtschafts- und Wissenschaftsminister Wolfgang Tiefensee. "Das neue Forschungsinstitut ist zudem ein weiterer Beleg dafür, dass Thüringen bereits jetzt über eine exzellente Forschungslandschaft verfügt und Schritt für Schritt zu den führenden Bundesländern auf dem Feld der Digitalisierung aufsteigt." Jena sei bereits jetzt in der Spitzengruppe der Forschungsstandorte Deutschlands.

Forschungsfelder von Big Data bis zur Citizen Science

Zu Beginn soll das Institut über vier Abteilungen verfügen: Die Abteilung für Datenmanagement und -analyse von Big Data, also großen, komplexen Datenmengen, wird erforschen, wie beispielsweise heterogene und unstrukturierte Daten automatisch analysiert und verarbeitet werden können oder auch wie zukünftige Datenbanken für den Umgang mit diesen Daten aufgebaut sein müssen. Die Abteilung "Smart Systems" ist unter anderem auf die Digitalisierung der Industrie 4.0 und das Internet der Dinge ausgerichtet - Bereiche, in denen zunehmend Produkte miteinander vernetzt sind und Daten austauschen.

Zudem sollen - vergleichbar mit der Produktion in der Luftfahrt - auch Raumfahrtmissionen von der ersten Idee über die Konstruktion bis hin zur Durchführung verstärkt über gemeinsame Plattformen virtuell und vernetzt erfolgen. Die Forschung und Entwicklung soll in diesem Bereich in enger Zusammenarbeit mit der Industrie und Raumfahrtagenturen erfolgen. Weitere Abteilungen setzen ihren Fokus auf die IT-Sicherheit sowie die "Citizen Science", bei der zum Beispiel Daten der Bürger zur Bodenfeuchtigkeit genutzt und verarbeitet werden, um Satellitendaten zur Erdbeobachtung zu kalibrieren.

Lesen Sie dies und mehr auf den Seiten des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) (Video-Statements, Kontakt, …)

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