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15.11.2018

BfG: 30 Jahre Weltdatenzentrum Abfluss - ein einzigartiger Wissensschatz

Auf den Tag genau seit 30 Jahren arbeitet an der Bundesanstalt für Gewässerkunde (BfG) das Weltdatenzentrum Abfluss (Global Runoff Data Centre, GRDC). Das Zentrum bündelt qualitätsgeprüfte Informationen von über 7.000 Flüssen aus 161 Ländern in einer Datenbank. Die BfG betreibt damit die umfangreichste Sammlung von Abflussdaten weltweit.

Karte der weltweiten GRDC-Messstationen 
Quelle: Global Runoff Data Centre,2018 Karte der weltweiten GRDC-Messstationen Quelle: Global Runoff Data Centre,2018

Unter der Schirmherrschaft der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) unterstützt das GRDC seit dem 14.11.1988 wasser- und klimabezogene Programme und Projekte der Vereinten Nationen, die wissenschaftliche Forschung sowie die Bewirtschaftung grenzüberschreitender Gewässer und Einzugsgebiete. Die Daten dienen auch zur Erkennung von Klimaveränderungen, der verbesserten Nutzung der weltweiten Wasserressourcen sowie der Planung von Wasserbauwerken und der Kalibrierung von Erdbeobachtungssatelliten.

Globales Wasserwissen in einer Datenbank

Wie hoch ist der Anteil des Niederschlags, der in Bäche und Flüsse gelangt, und wie viel fließt davon in welcher Zeit schließlich ins Meer? Hauptaufgabe des GRDC ist die weltweite Beschaffung, Harmonisierung, Speicherung und Bereitstellung sogenannter historischer Abflussdaten. Historische Daten sind in der Hydrologie keine „veralteten“, sondern nach der Messung von den jeweiligen nationalen Eignern geprüfte und gegebenenfalls korrigierte Werte. Das macht die Daten für Wissenschaft und anwendungsorientierte hydrologische und klimatologische Studien besonders wertvoll. Das Weltdatenzentrum verwaltet Zeitreihen von täglichen und monatlichen Abflusswerten, die an rund 10.000 Messstationen erfasst werden. Insgesamt umfasst die Datenbank Messwerte aus rund 415.000 Abflussjahren mit einer durchschnittlichen Zeitreihenlänge von 43 Jahren. Die frühesten Daten sind über 200 Jahre alt und stammen aus dem Jahr 1807.

Eine weitere Aufgabe des Datenzentrums ist die Mitarbeit bei der Weiterentwicklung internationaler Standards zum hydrologischen Datenaustausch, zu Datenstrukturen und Metadaten. Darüber hinaus arbeitet das dreiköpfige GRDC-Team an der Erstellung und Pflege globaler anwendungsbezogener Datenprodukte und abflussbezogener Geoinformationen. Diese können teilweise frei über die Homepage des GRDC abgerufen werden. Die Abflussdaten sind ausschließlich für wissenschaftliche Zwecke verfügbar und werden nach vorheriger Anmeldung und Authentifizierung kostenfrei bereitgestellt.

Big Data in der Wissenschaft

„Das GRDC hat sich als zuverlässiger Datenlieferant und Partner bei der Erforschung des Klimawandels und bei der Bewirtschaftung grenzüberschreitender Gewässer und Einzugsgebiete bewährt“, sagt Dr. Birgit Esser, Leiterin der BfG. Es besteht ein wachsender Bedarf nach umfangreichen und aktuelleren Datenbeständen, um die globalen, regionalen und lokalen hydrologischen und umweltbezogenen Fragestellungen zu adressieren. Dies zeigen auch die zunehmenden Anfragen an das GRDC, die im Jahr 2017 im Vergleich zum Vorjahr um zehn Prozent angestiegen sind. „In den kommenden Jahren wird sich der Arbeitsschwerpunkt des Weltdatenzentrums Abfluss verschieben und dessen Rolle als Vermittler von geprüften hydrologischen Informationen noch größer werden“, sagt die BfG-Leiterin. Das GRDC wird damit auch in den kommenden Jahrzehnten einen wichtigen Beitrag zur globalen Klimaforschung und als Datenlieferant für die internationale Forschungsgemeinschaft leisten.

Lesen Sie dies und mehr auf den Seiten des GDRC an der Bundesanstalt für Gewässerkunde (in Englisch)

Direkt zur Globalen Abflussdatenbank des GDRC an der Bundesanstalt für Gewässerkunde (in Englisch)

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