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20.07.2021

Moorbrände setzen weniger klimaschädliche Gase frei als gedacht

Forscher der Universität Tübingen entdecken Mechanismus, der den Methanausstoß verringert – Neuer Faktor für globale Klimamodelle

Durch Klimaveränderungen entstehen in Mooren der nördlichen Breiten immer häufiger Großbrände, die gewaltige Mengen Kohlendioxid freisetzen. Allerdings geht nicht die ganze Biomasse des Moores in Rauch auf, teilweise wird sie unter Luftabschluss verkohlt. Nun haben Dr. Tianran Sun und Professor Lars Angenent aus der Umweltbiotechnologie der Universität Tübingen in Zusammenarbeit mit Kollegen der Cornell University in den USA entdeckt, dass die verkohlte Biomasse den Ausstoß des natürlicherweise im Moor entstehenden Methangases verringert. Sie schätzen, dass dadurch in den Torflandschaften nach einem Feuer langfristig 13 bis 24 Prozent weniger Methan freigesetzt wird als zuvor. Methan gilt als starkes Treibhausgas bei der Klimaerwärmung. Bei der Einschätzung des globalen Kohlenstoffumsatzes und bei Modellen des künftigen Klimas sollten die neuen Ergebnisse Berücksichtigung finden, schlagen die Wissenschaftler vor. Ihre Studie wurde in der Fachzeitschrift Nature Communications veröffentlicht

Brennendes Moor 
Quelle: Zoltan Tasi / Unsplash Quelle: Zoltan Tasi / Unsplash

Methan entsteht in Mooren durch die Aktivität von Mikroben, die das Gas als Abfallprodukt ihres Stoffwechsels ausscheiden. Trotz der Methanproduktion gelten intakte Moore, deren Torfschicht Jahr für Jahr weiter wächst und dabei große Mengen Kohlenstoff bindet, insgesamt betrachtet als wertvoller Kohlenstoffspeicher und nicht als Treiber der Erderwärmung. „Die Verhältnisse kehren sich jedoch bei einem Moorbrand um“, sagt der Umweltbiotechnologe Tianran Sun. „Der Kohlenstoff wird als Kohlendioxid freigesetzt und gelangt in die Atmosphäre. Vor allem Schwelbrände unter der Oberfläche können in Mooren lange unbemerkt brennen und sind nur schwer zu löschen.“

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