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23.03.2020

adelphi: Nachhaltiges Wassermanagement als Schlüssel zur Anpassung an Klimarisiken

Klimakrise bedeutet Wasserkrise – und bedroht Ernährungs- und Energiesicherheit. Fachleute aus Wissenschaft und Praxis in der BMBF-Fördermaßnahme „Globale Ressource Wasser“ appellieren daher zum Weltwassertag: Nachhaltiges Wassermanagement muss stärker in den Fokus der Klimaanpassung rücken.

Wassermangel bei einer Dürre - Symbolbild 
Quelle: Samarath Singhai / pexels Quelle: Samarath Singhai / pexels

Zwei Drittel der Weltbevölkerung leiden schon heute mindestens einen Monat im Jahr unter schwerer Wasserknappheit – Tendenz steigend. Die natürlichen Vorräte an sauberem Wasser erschöpfen sich schneller als sie erneuert werden. Die Übernutzung der globalen Wasserressourcen führt zu Interessenskonflikten. Bevölkerungswachstum und Klimawandel können die Wasserkrise noch verstärken. Zudem sind in Zeiten des weltweiten Handels lokale und regionale Wasserressourcen und Wassersysteme global vernetzt: Zu den Bedürfnissen der Menschen bei uns kommen die Bedürfnisse der Menschen am anderen Ende der Welt.

Ein Beispiel: Kupfer wird für die Produktion von Solaranlagen genutzt. Der Abbau von Kupfer erfordert große Wassermengen. Wird für eine Solaranlage Kupfer importiert, hat dies einen Einfluss auf die Wasserressourcen im Exportland. So kann die Energieproduktion in einem Land den Wasserstress in einem anderen Land erhöhen. Deshalb müssen wir auch auf die lokalen Folgen für Umwelt und Gesellschaft achten.

90 Institutionen, 12 Projekte: Die Fördermaßnahme „Globale Ressource Wasser“

Solche global-lokalen Zusammenhänge werden seit 2017 in der Fördermaßnahme GRoW des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) untersucht. GRoW denkt die Wechselwirkungen zwischen Wasser, Energie, Ernährung und Klima zusammen. So kann GRoW dazu beitragen, die Klimakrise durch die Bewältigung der Wasserkrise einzudämmen. Die Forschungs- und Praxisteams von GRoW liefern dringend benötigtes Fachwissen zur Verfügbarkeit und zum Zustand der weltweiten Wasserressourcen. Zudem entwickeln sie Lösungen für ein klimaresilientes Wasserressourcenmanagement vor Ort. Mehr als 90 Institutionen aus Wissenschaft, Wirtschaft und Praxis sind in zwölf Verbundprojekten beteiligt. GRoW ist eine der größten Fördermaßnahmen weltweit zu diesem Thema. Ergebnisse der Fördermaßnahme werden Ende Juni auf einer Abschlusskonferenz in Berlin vorgestellt.

Appell an die Politik zum Weltwassertag

GRoW unterstützt die Forderung der Vereinten Nationen an die Klimapolitik: „Wir können nicht mehr warten. Klimaschutzpolitik muss nachhaltiges Wassermanagement in den Fokus rücken” (so die Botschaft von UN Water zum Weltwassertag 2020). Dafür empfiehlt GRoW, das Potenzial digitaler Innovationen für klimaresilientes Wassermanagement besser zu nutzen und in globalen Lieferketten das lokale Wassermanagement zu berücksichtigen. Die Wissenschaft kann entscheidend dazu beitragen: erstens mit Fachwissen für betroffene Akteure und zweitens, indem sie klare Zuständigkeiten aufzeigt, um Wasserressourcen nachhaltig zu managen.

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