Deutsches Klimaportal - Klimadienste für Deutschland

13.01.2020

VBIO: Naturwissenschaftliche Fachgesellschaften zum Klimawandel: „Hört auf die Wissenschaft!“

Fachgesellschaften fordern Politik zum Handeln auf: Vier große mathematisch-naturwissenschaftliche Fachgesellschaften in Deutschland fordern von Politik und Wirtschaft energische Maßnahmen gegen den Klimawandel. Sie verweisen dabei auf die vorliegenden wissenschaftlichen Erkenntnisse, die ein entschlosseneres Handeln erfordern.

Folgen des Klimawandels 
Quelle: Pixabay / CC0 Folgen des Klimawandels Quelle: Pixabay / CC0

Die vier Fachgesellschaften – der Dachverband der Geowissenschaften (DVGeo), die Deutsche Mathematiker-Vereinigung (DMV), die Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) sowie der Verband Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin in Deutschland (VBIO) – sind besorgt über die zunehmende Erderwärmung. Sie fordern Politik und Wirtschaft nachdrücklich auf, die von der Wissenschaft bereitgestellten Fakten zu beachten und wirkungsvolle Maßnahmen zum Klimaschutz zu treffen.

2019 war weltweit das zweitwärmste Jahr, das seit Beginn der Wetteraufzeichnungen gemessen wurde und bereits das fünfte Jahr einer Reihe außergewöhnlich warmer Jahre. Dies belegen Auswertungen des Copernicus Climate Change Service (C3S), die am 8. Januar veröffentlicht wurden. Mit der Erderwärmung einhergehend nehmen extreme Wetterereignisse in allen Regionen der Welt – auch hier in Deutschland – zu. Unter Expertinnen und Experten herrscht inzwischen Konsens, dass die zu beobachtende Erwärmung durch den Menschen verursacht wird. „Klimamodelle und der überwältigend klare Datenbestand der naturwissenschaftlichen Forschung zur weltweiten Veränderung der klimatischen Randbedingungen weisen eindeutig auf vom Menschen gemachte Einflüsse hin“, sagt Prof. Dr. Friedrich Götze, Präsident der Deutschen Mathematiker-Vereinigung (DMV). „Die DMV befürwortet nachdrücklich, dass diese Fakten zur Grundlage weiterer Forschung und nachhaltiger Handlungsstrategien gemacht werden."

Die Fachgesellschaften begrüßen es, dass Deutschland als eine der führenden Industrienationen bereit ist, seinen Beitrag zum Erreichen der Klimaziele zu leisten. Nach Überzeugung von Klimaexpertinnen und -experten werden die geplanten Maßnahmen des Klimapakets jedoch noch nicht ausreichen. Für unverzichtbar halten die Fachgesellschaften den zügigen Ausbau regenerativer Energien. „Wir müssen zukünftig alle technischen Möglichkeiten, die sich bieten, um den Energiebedarf möglichst klimaneutral zu decken und den Klimawandel abzumildern, auch tatsächlich nutzen“, sagt Prof. Dr. Jan Behrmann, Präsident des Dachverbandes der Geowissenschaften. Prof. Dr. Peter R. Schreiner, Präsident der Gesellschaft Deutscher Chemiker, ergänzt: „Wir müssen die Energiewende viel energischer vorantreiben. Die technischen Möglichkeiten sind größtenteils vorhanden. Es fehlt an entschlossener politischer Umsetzung.“

Naturwissenschaftlerinnen und -wissenschaftler aus allen Disziplinen beschäftigen sich seit vielen Jahren mit allen Aspekten der Klimaforschung, so dass gesicherte Fakten vorliegen. Neben den unmittelbaren Folgen für die Menschen kann sich auch die Tier- und Pflanzenwelt den nach geologischen Maßstäben rasanten Klimaveränderungen nicht mehr anpassen. „Der Klimawandel ist ein wesentlicher Treiber des massiven Biodiversitätsverlustes – also des Verschwindens von Genen, Arten und Habitaten, wodurch das gesamte System Erde geschwächt wird“, so Prof. Dr. Gerhard Haszprunar, Präsident des Verbandes Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin in Deutschland.

Die mathematisch-naturwissenschaftlichen Fachgesellschaften stimmen darin überein, dass die zur Eindämmung der Erderwärmung notwendigen Maßnahmen eine große Herausforderung darstellen. Neben hohem finanziellem Engagement und weiteren Forschungsanstrengungen der Staaten ist auch eine breitere gesellschaftliche Akzeptanz nötig, weil Bürgerinnen und Bürger ebenfalls ihren Beitrag zum Klimaschutz leisten müssen. Die Fachgesellschaften sehen aber angesichts der prognostizierten Folgen in allen Regionen der Welt keine Alternative zu konsequentem Handeln und Umsteuern beim Umgang mit unserem Planeten.

Lesen Sie dies und mehr auf den Seiten des Verband Biologie, Biowissenschaften & Biomedizin in Deutschland (VBio) (Links, weiterführende Dokumente, Kontakt, …)

Zusatzinformationen

Nachrichten aus dem Bereich Sektorübergreifend

Woche der Umwelt 2024 25.03.2024

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und die Deutsche Bundesstiftung Umwelt laden herzlich ein …

Heinz Maier-Leibnitz-Preis geht an Leipziger Klima-Forscher Sebastian Sippel25.03.2024

Wichtige Auszeichnung für Juniorprofessor des Instituts für Meteorologie

Auf den Klimawandel reagieren21.03.2024

Der Klimawandel schreitet voran. Je nach Region unterschiedlich, sicher ist aber: Seine Auswirkungen …

Strömungen im Klimawandel: BTU-Experiment erneut für Einsatz im Weltraum in Vorbereitung21.03.2024

Mit einem einzigartigen Experiment, das ausschließlich in der Schwerelosigkeit durchgeführt werden …

Hinweis zur Verwendung von Cookies

Cookies erleichtern die Bereitstellung unserer Dienste. Mit der Nutzung unserer Dienste erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies verwenden. Weitere Informationen zum Datenschutz erhalten Sie über den folgenden Link: Datenschutz

OK