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20.09.2018

Klimafakten.de: Was der Dürresommer 2018 für die lokale Klimadebatte bedeutet

Der Sommer 2018 geht nun auch kalendarisch zu Ende. Für klimafakten.de Anlass zu der Frage: Rückt mit Dürre und Hitze auch der Klimaschutz auf der politischen Agenda nach oben? Klimafakten.de hat dort nachgefragt, wo der Extremsommer besonders hart zu spüren war – und wo der Klimaschutz besonders stark verankert ist: auf dem Land.

"Braucht es erst ein Fukushima, um den Klimaschutz anzuschieben?"

Der Sommer 2018 war sowohl überdurchschnittlich heiß als auch außergewöhnlich trocken. Klimafakten.de suchte insbesondere in den ländlichen Regionen Antworten auf die Frage, ob der Extremsommer 2018 einen Schub ausgelöst haben müsste – einen Bewusstseinsimpuls für die Dringlichkeit des Themas Klimawandel. Oder ob, wie es Robert Niedergesäß formuliert, CSU-Politiker und Landrat im Kreis Ebersberg bei München, "erst ein Fukushima passieren muss, damit es beim Klimaschutz wieder einen Schub gibt".

„Es verändert sich etwas, es gibt da dieses mulmige Gefühl“

Für Landrat Niedergesäß steht nach diesem Sommer fest: „Auch bei den Normalbürgern ist angekommen, da verändert sich etwas, es gibt da dieses mulmige Gefühl."

Anselm Laube, Geschäftsführer der Ludwigsburger Energieagentur (LEA) ist allerdings skeptisch, was die mittelfristigen Effekte der Dürre im öffentlichen Bewusstsein betrifft: "Ich befürchte, das ergibt allenfalls ein Strohfeuer."

Kornelia Wehlan meidet derlei Feuer-Metaphorik derzeit eher. Die Linken-Politikerin ist Landrätin im Kreis Teltow-Fläming. In ihrem Landkreis kam es diesen Sommer auch zu mehreren großflächigen Waldbränden. Für Landrätin Wehlan steht deshalb fest: "Dieser extreme Sommer hat uns gezeigt: Der Klimaschutz und die Arbeit der Rettungsdienste - das gehört eng zusammen. Eine bessere Ausstattung der Feuerwehr ist nach diesem Sommer Konsens." Und: "Hier erhoffe ich mir einen massiven Denkanstoß durch das, was wir in unserem Landkreis erleben mussten."

"Wir an der Küste sind alle sehr geerdet. Wir wissen um den Klimawandel"

Im Landkreis Rendsburg-Eckernförde macht Sebastian Krug, Klimaschutzbeauftragter des Landkreises, deutlich: "Das Land Schleswig-Holstein muss allein nach diesem Sommer 20 Millionen Euro an Dürrenothilfen zahlen – das ist hundert Mal mehr, als wir im Landkreis für Klimaschutz zur Verfügung haben."

Zugleich sagt Krug: "Hier im Landkreis sind alle ziemlich geerdet – das heißt, das Bewusstsein für die Zusammenhänge beim Klimawandel und unsere Betroffenheit ist da." Im Kreistag zum Beispiel erfolgten die Beschlüsse zum Klimaschutz fast immer einstimmig – und zwar pro Klimaschutz.

"Wichtiger als das öffentliche Bewusstsein ist die Politik"

Noah Zollinger ist Revierförster und leitet den genossenschaftlich organisierten Rüti-Wald Dürnten im Zürcher Oberland. "Wir haben in diesem Sommer gesehen, dass die Buchen mitten im Sommer braun werden und ihr Laub abwerfen. Und das haben nicht nur wir als Forstleute bemerkt, sondern auch viele Bürger haben uns gefragt, was denn da los ist."

Doch für das öffentlichen Bewusstsein erwartet Zollinger durch den Dürresommer keinen großen Schub. "Viel entscheidender wäre politische Verantwortung. Das heißt, ich erwarte, dass Politiker solche Ereignisse ernstnehmen und aufgreifen und in politisches Handeln übersetzen."

Dies ist ein stark gekürzter Auszug aus dem ausführlichen Beitrag von Carel Mohn, der auf www.klimafakten.de erschienen ist.

Lesen Sie den vollständigen Beitrag und mehr auf den Seiten von klimafakten.de

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