Deutsches Klimaportal - Klimadienste für Deutschland

06.12.2018

Weltweite CO2-Emissionen steigen 2018 stark an

Der Report „Global Carbon Budget 2018“ erwartet für dieses Jahr einen Anstieg des weltweiten CO2-Ausstoßes durch fossile Brennstoffe und Industrie um 2,7 %, mit einem Unsicherheitsbereich zwischen 1,8 und 3,7 %. Ursache des starken Anstiegs in 2018 ist ein weiterhin zunehmender Öl- und Gasverbrauch.

Emissionen der Industrie - Symbolbild 
Quelle: c) panthermedia.net / tatisol Quelle: c) panthermedia.net / tatisol

Das von Weltklimaforschungsprogramm WCRP und Futur Earth geförderte Global Carbon Project hat den Bericht „Global Carbon Budget 2018“ veröffentlicht. Darin wird für dieses Jahr ein Anstieg des weltweiten CO2-Ausstoßes durch fossile Brennstoffe und Industrie um 2,7 % erwartet, mit einem Unsicherheitsbereich zwischen 1,8 % und 3,7 %. Im Jahr 2017 waren diese Emissionen bereits um 1,6 % angestiegen, nachdem sie in den vorangegangenen drei Jahren etwa gleich geblieben waren. Ursache des starken Anstiegs in 2018 ist das anhaltende Wachstum im Öl- und Gasverbrauch.

Autoren des „Global Carbon Budget 2018“ sind 76 Wissenschaftler aus 57 Forschungsinstituten in 15 Ländern. Der Report wurde am 05. Dezember in den wissenschaftlichen Zeitschriften „Nature“, „Earth System Science Data“ und „Environmental Research Letters“ veröffentlicht; er erscheint nun in seinem 13. Jahr.

„Mit dem Anstieg fossiler CO2-Emissionen in 2018 befinden wir uns auf einem Erwärmungspfad, der zurzeit deutlich über 1,5 °C verläuft“, sagte die leitende Forscherin Professor Corinne Le Quéré, Direktorin des Tyndall Centre for Climate Change Research an der University of East Anglia. „Es reicht nicht, Erneuerbare zu fördern. Es ist notwendig, die Anstrengungen zur Dekarbonisierung auf alle Wirtschaftsbereiche auszudehnen.“

Diese Zunahme der CO2-Emissionen gefährdet die Ziele, die im Klimaabkommen von Paris vereinbart worden waren. Laut Weltklimarat IPCC müssten für eine Erwärmung um 1,5 °C die CO2-Emissionen bis 2030 um 50 % zu verringert und netto Null Emissionen um 2050 erreicht werden. Die derzeitigen Zusagen der Länder würden zu einer Erwärmung um 3 °C führen, deutlich oberhalb der Ziele des Abkommens von Paris.

Das weltweite Wachstum des Energieverbrauchs übertrifft alle Anstrengungen zur Dekarbonisierung. Der Energiehunger wird angetrieben vom zunehmenden Bedarf im Personenverkehr, im Gütertransport, in der Luftfahrt und im Schiffsverkehr.

„Der fortgesetzte Anstieg der weltweiten Emissionen ist äußerst besorgniserregend. Der kürzlich erschienene IPCC Report zu den Gefahren einer 1,5 Grad-Erwärmung war ein düsterer Weckruf sogar für viele von uns tief in der Wissenschaft“, sagte Future Earth’s Executive Direktor Amy Luers. „Diese Nachricht ist besonders schwierig, da es klar ist, dass wir die Technologie, das Wissen und den wirtschaftlichen Scharfsinn haben, um unsere Emissionen exponentiell zu verringern. Den Klimawandel anzupacken ist jetzt zu einem „Win-Win“ geworden. Wir müssen nur damit anfangen.“

Mehr auf der Website von Future Earth (ausführlicher Bericht, Links zum Report und weiterem Material, ...) (in Englisch)

Mehr auf der Website des World Climate Research Programme WCRP der UN (in Englisch)

Zusatzinformationen

Nachrichten aus dem Bereich Energiewirtschaft

Meilenstein in der Klima- und Wetterforschung: Wetter- und Klimamodell ICON als Open-Source veröffentlicht31.01.2024

Die Wissenschafts- und Forschungsgemeinschaft in Deutschland und der Schweiz setzt einen Meilenstein …

Neues Klimamodell für präzisere Klimaprognosen: Start des Projekts "Coming Decade"26.01.2024

Die globale Erwärmung schreitet voran. Doch wie wirkt sich dies im kommenden Jahrzehnt auf …

Hinweis zur Verwendung von Cookies

Cookies erleichtern die Bereitstellung unserer Dienste. Mit der Nutzung unserer Dienste erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies verwenden. Weitere Informationen zum Datenschutz erhalten Sie über den folgenden Link: Datenschutz

OK