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28.06.2018

CEN: Pariser Klimaziele sind ohne Geo-Engineering zu schaffen - wenn Regierungen sofort handeln

Eine neue Studie der britischen Open University unter Beteiligung des Centrums für Erdsystemforschung und Nachhaltigkeit (CEN) belegt, dass das im Pariser Klimaabkommen vereinbarte Ziel, den Anstieg der globalen Durchschnittstemperaturen unter zwei Grad Celsius zu halten, noch erreichbar ist – allerdings nur, wenn die Regierungen sofort handeln.

Symbolbild für Geo-Engineering 
Quelle: (c) panthermedia.net / gearstd Quelle: (c) panthermedia.net / gearstd

Die im Fachmagazin Nature Climate Change veröffentlichte Untersuchung wurde unter Leitung von Dr. Philip Holden, Dozent für Erdsystemwissenschaften an der Open University in Milton Keynes, durchgeführt. Dabei setzte das internationale Forscherteam eine Kombination aus Klima-, Wirtschafts- und Technologierechenmodellen ein, um zu zeigen, dass das 2015 in Paris beschlossene Klimaziel weiterhin erreichbar ist.

„Wir haben allerdings vorausgesetzt, dass die Menschheit nach 2017 insgesamt noch maximal 300 Gigatonnen Kohlenstoff emittieren wird“, sagt Frank Lunkeit, Meteorologe am Centrum für Erdsystemforschung und Nachhaltigkeit (CEN) der Universität Hamburg. „Das lässt sich jedoch nur erreichen, wenn sofort umfassende politische Maßnahmen ergriffen werden - schließlich setzen wir heute weltweit pro Jahr rund zehn Gigatonnen Kohlenstoff frei."

Die Forschenden entwickelten ein dreidimensionales Modell des Klima-Kohlenstoffkreislaufs und führten zahlreiche Simulationen zur Erforschung unterschiedlicher möglicher Klimazukünfte durch. Diese zeigten, dass weiter unsicher ist, wie sensible Regionen, beispielsweise die Arktis und der südostasiatische Monsunraum, in den kommenden 100 Jahren auf den Klimawandel reagieren könnten.

„Die mit dem Pariser Klimaabkommen verbundenen regionalen Unwägbarkeiten sind zuvor nicht untersucht worden“ sagt Erstautor Dr. Philip Holden. „Das liegt daran, dass die Wissenschaft bisher entweder sehr simple Modelle verwendete oder Modelle, die zu komplex waren, um die Bandbreite der Möglichkeiten zu untersuchen.“

Entscheidend ist jedoch, dass das Erreichen des Klimaziels weniger stark als bislang vermutet von der Fähigkeit und Motivation zukünftiger Generationen abhängt, mittels Geoengineering gewaltige Mengen Kohlenstoff aus der Erdatmosphäre zu entfernen. Stattdessen ließe sich der aktuell fortschreitende technologische Wandel durch eine Reihe realisierbarer Regierungsstrategien untermauern.

An der Studie beteiligt waren neben Wissenschaftlern von der Open University und der Universität Hamburg auch Forschende von der University of California, University of Sheffield, University of Cambridge und der Radboud Universität in den Niederlanden sowie vom Max-Planck-Institut für Meteorologie und Cambridge Econometrics Ltd.

Lesen Sie dies und mehr auf den Seiten des Centrums für Erdsystemforschung und Nachhaltigkeit (CEN) der Universität Hamburg (Link zum Fachartikel, ...)

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