20.02.2017
JKI: Werkzeuge für Landwirte im Umgang mit Extremwetter und bei wichtigen Getreidekrankheiten - Erfassung, Prognose und Risikoabschätzung
Der Parlamentarische Staatssekretär Peter Bleser übergab die Förderbescheide für zwei Forschungsprojekte an das Julius Kühn-Institut (JKI). Die Projekte EMRA (Extremwettermonitoring und Risikoabschätzungssystem zur Bereitstellung von Entscheidungshilfen im Extremwettermanagement der Landwirtschaft) und PROGPUC (Prognose- und Entscheidungshilfesystem zur Bekämpfung des Gelbrostes und Schwarzrostes in Winterweizen) werden von jeweils vom JKI zusammen mit mehreren Projektpartnern durchgeführt; die Koordination liegt jeweils beim Julius-Kühn-Institut.
Dr. Detlef Deumlich (ZALF), Dr. Jörn Strassemeyer (JKI, SF), Dr. Holger Beer (JKI), Rolf Lessing (DELPHI-IMM), Ingrid Christ (DELPHI-IMM), Dr. Georg. F. Backhaus (JKI), Peter Bleser (BMEL), Burkhard Golla (JKI, SF), ), Dr. Bettina Klocke (JKI, SF), Dr. Sandra Krengel (JKI, SF), Dr. Jens Zimmer (LELF), Dimitri Warkentin (BLE), Dr. Cathleen Frühauf (DWD), Joerg Hilbers (OVR) (v. l. n. r.)
Quelle: Nicole Sommerfeldt/JKI
Klimatische Änderungen und das veränderte Auftreten extremer Witterungsereignisse wirken sich schon jetzt auf die Produktion von Kulturpflanzen in Deutschland aus. Manche Krankheitserreger breiten sich stärker aus, andere verändern sich, neue kommen hinzu. Zu plötzlich auftretenden Wetterereignissen wie Hagel oder Starkregen fehlen bisher ausreichende Daten. „Rasche, effiziente, anwendungsorientierte und praxistaugliche Lösungen für aktuelle Fragen zu finden, ist wichtiges Ziel des ´Programms zur Innovationsförderung` des Landwirtschaftsministeriums“, so Peter Bleser, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL). Gleich für zwei aus dem Programm geförderte Forschungsprojekte überreicht er heute persönlich am Julius Kühn-Institut (JKI) in Kleinmachnow die Zuwendungsbescheide. Die Koordination beider Verbundprojekte namens EMRA und PROGPUC obliegt dem Julius Kühn-Institut.
EMRA (Extremwettermonitoring und Risikoabschätzungssystem zur Bereitstellung von Entscheidungshilfen im Extremwettermanagement der Landwirtschaft)
Das Verbundprojekt wird mit insgesamt rund 1,1 Millionen Euro gefördert. Die Projektpartner wollen aktuelle und erwartete Risiken von extremen Wetterereignissen besser und systematischer erfassen und bewerten. Über eine Onlineplattform und eine App können sich Betriebe an einem Monitoring beteiligen. Die so ständig wachsende Datenmenge wird in einer interaktiven Datenbank, dem sogenannten Informationsknoten, erfasst. Für die Abschätzung von Risiken werden diese Daten gezielt mit zahlreichen weiteren ergänzt (z. B. zu Kultur, Bewirtschaftung, Boden, Landnutzung oder Geodaten) und als Entscheidungshilfen an die Nutzer zurückgegeben.
Ein wesentlicher Baustein des Projekts ist, die notwendigen Strukturen, Schnittstellen und Dienste aufzubauen. Diese müssen so konzipiert werden, dass sie für zusätzliche Punkte erweiterbar sind.
An EMRA sind neben dem Julius Kühn-Institut (JKI) der Deutscher Wetterdienst (DWD), das Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF), der Obstbauversuchsring des Alten Landes e.V. (OVR), das Landesamt für Ländliche Entwicklung, Landwirtschaft und Flurneuordnung Frankfurt/Oder (LELF), sowie die Firmen DELPHI IMM GmbH und proPlant Agrar-und Umweltinformatik GmbH beteiligt. „Dass die Projektpartner aus der Wissenschaft, der Wirtschaft und der Praxis kommen, wird den langfristen Betrieb von EMRA sicherstellen“, prognostiziert Peter Bleser bei der Übergabe des Bescheids an die Projektkoordinatorin Sandra Krengel (JKI).
PROGPUC (Prognose- und Entscheidungshilfesystem zur Bekämpfung des Gelbrostes und Schwarzrostes in Winterweizen)
Das zweite Projekt forscht an zwei wichtigen Krankheitserregern beim Anbau von Weizen. Ziel des Verbundprojektes, an dem das JKI, die Zentralstelle der Länder für EDV-gestützte Entscheidungshilfen und Programme im Pflanzenschutz (ZEPP) und das Informationssystem Integrierte Pflanzenproduktion e.V. (ISIP) beteiligt sind, ist aufkommende Epidemien frühzeitig zu erkennen, die Anwendung von Pflanzenschutzmitteln zu optimieren und zu minimieren.
Alle im Projekt erhobenen Daten fließen in ein Prognose- und Entscheidungshilfesystem ein. Dieses soll dann in das Beratungssystem ISIP integriert und für alle Anbaugebiete in Deutschland überprüft und angepasst werden. Landwirte erhalten so ökologisch und ökonomisch sinnvolle und individuelle Empfehlungen, wenn sie Weizenschwarzrost bzw. Gelbrost in ihren Weizenfeldern entdecken.
Lesen Sie dies und mehr auf den Seiten des JKI (Kontakt, Kurzinformationen zu den Projekten, Downloads, ...)
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