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30.10.2017

WMO: Treibhausgaskonzentrationen erreichen neuen Rekord

Die CO2-Konzentration in der Atmosphäre stieg 2016 mit einer Geschwindigkeit, die alle bisherigen Rekorde brach, auf das höchste Niveau seit 800.000 Jahren. Das berichtet die Weltorganisation für Meteorologie (WMO) in der neuesten Ausgabe ihres Greehouse Gas Bulletin. Die abrupten Veränderungen in der Atmosphäre, die in den letzten 70 Jahren beobachtet wurden, sind ohne Beispiel.

Vergleich des mittleren globalen CO2-Gehalts der Atmosphäre 
Quelle: nach WMO, Greenhouse Gas Bulletin No. 13 Mittlerer globaler CO2-Gehalt der Atmosphäre Vergleich des mittleren globalen CO2-Gehalts der Atmosphäre seit der letzten Eiszeit mit demjenigen in den letzten Jahrzehnten Quelle: nach WMO, Greenhouse Gas Bulletin No. 13

Die weltweit gemittelten Konzentrationen der Treibhausgase in der Atmosphäre erreichten 2016 einen Wert von 403,3 ppm (parts per million), nach 400,0 ppm im Jahr 2015. Die Ursache dafür liegt in eine Kombination aus menschlichen Aktivitäten und einem starken El Nino-Ereignis. Die Konzentration des CO2 liegt jetzt bei 145 % des vorindustriellen (vor 1750) Niveaus, meldet das Greehouse Gas Bulletin.

Der Bericht weist außerdem darauf hin, dass schnell ansteigende Niveaus von atmosphärischem CO2 und anderen Treibhausgasen das Potential haben, beispiellose Veränderungen im Klimasystem auszulösen, die zu "schweren ökologischen und ökonomischen Störungen" führen.

Das jährlich erscheinende Bulletin basiert auf Beobachtungenaus dem WMO Global Atmosphere Watch Programme. Diese Beobachtungen ermöglichen es, die sich ändernden Treibhausgas-Niveaus zu verfolgen und dienen als ein Frühwarnsystem für Veränderungen dieser atmosphärischen Schlüssel-Treiber des Klimawandels.

Bevölkerungswachstum, Intensivierung der Landwirtschaft, zunehmende Landnutzung und Entwaldung, Industrialisierung und der damit verbundene Energieverbrauch aus fossilen Brennstoffen haben alle zu den Anstiegen der Treibhausgaskonzentrationen in der Atmosphäre während des Industriezeitalters beigetragen, das 1750 begonnen hat.

Seit 1990 hat der gesamte Strahlungsantrieb - der erwärmende Effekt auf unser Klima - durch alle langlebigen Treibhausgase um 40 % zugenommen, alleine von 2015 bis 2016 waren es 2,5 %. Das ergibt sich aus den im Bulletin zitierten Zahlen der US National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA).

Ohne schnelle Einschnitte bei CO2- und anderen Treibhausgasemissionen würden wir bis zum Ende des Jahrhunderts auf eine gefährliche Temperaturzunahme zusteuern, die das Ziel der Pariser Klimavereinbarung deutlich überschreiten würde, sagte WMO Generalsekretär Petteri Taalas. "Zukünftige Generationen werden einen viel unwirtlicheren Planeten erben", sagte er.

Das letzte Mal, als auf der Erde vergleichbare CO2-Konzentrationen herrschten, war vor drei bis fünf Millionen Jahren. Damals war es 2 - 3 °C wärmer und der Meeresspiegel war 10 - 20 m höher als heute.

Mehr in der Pressemitteilung der WMO (in Englisch) (mehr Informationen zu den Konzentrationsänderungen von CO2, CH4 (Methan) und N2O; mehr zum Emissions Gap Report der UN Environment; Downloads, ...)

Download des WMO Greenhouse Gas Bulletins No. 13 (in Englisch; PDF, ca. 1,2 MB)

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