Deutsches Klimaportal - Klimadienste für Deutschland

19.01.2017

WMO: 2016 war das heißeste Jahr seit Aufzeichnungsbeginn - Temperaturen 1,1 °C über dem vorindustriellen Niveau

Die weltweiten Mitteltemperaturen werden von mehreren Einrichtungen überwacht. Deren Auswertungen für das Jahr 2016 liegen jetzt vor. Sie zeigen, dass 2016 weltweit das wärmste Jahr seit Beginn der Messungen war. Die Weltorganisation für Meteorologie (WMO) weist darauf hin, dass die weltweite Jahresmitteltemperatur im Jahr 2016 um 1,1 °C über dem Temperaturniveau des vorindustriellen Zeitalters lag.

Land and Ocean Temperature Percentiles January to December 2016 
Quelle: NOAA Quelle: NOAA

Die WMO kombinierte drei international anerkannte weltweite Beobachtungsdatensätze (HadCrut, NOAA und NASA) mit den Ergebnissen hochentwickelter Reanalyse-Systeme des European Centre for Medium Range Weather Forecasts (ECMWF) und des Copernicus Climate Change Service (C3S).

Demzufolge hat die weltweite Lufttemperatur 2016 alle früheren Rekorde übertroffen: mit 1,1 °C über dem vorindustriellen Temperaturniveau*, 0,83 °C über dem Mittelwert von 1961 - 1990 und nochmals 0,07 °C über dem ausgeprägten Rekordwert des Jahres 2015.

"2016 war ein extremes Jahr für das weltweite Klima und ragt als das heißeste Jahr seit Beginn der Messungen heraus", so Petteri Taalas, Generalsekretär der WMO. "Aber Temperaturen sind nur ein Teilaspekt", so Taalas weiter: "Langzeit-Indikatoren des vom Menschen verursachten Klimawandels erreichten 2016 neue Höchstwerte. Kohlendioxid- und Methankonzentrationen erklommen neue Rekorde. Beide tragen zum Klimawandel bei", sagte Taalas.

Kohlendioxid verbleibt für Jahrhunderte in der Atmosphäre und in den Ozeanen sogar noch länger. Seine Konzentration in der Atmosphäre liegt nun über der symbolischen und signifikanten Marke von 400 ppm.

"Wir haben auch die Rekorde der geringsten Meereisbedeckung in der Arktis und in der Antarktis gebrochen", sagte Taalas. "Die Schmelze der Gletscher Grönlands - die auch zum Meeresspiegelanstieg beiträgt - begann früh und stark. Das arktische Meereis war am geringsten seit Beginn der Messungen, sowohl zum Beginn der Eisschmelze im März, als auch zum Höhepunkt der normalen Neubildung des Meereises im Oktober und November." sagte er.

"Die Arktis erwärmt sich doppelt so schnell wie im weltweiten Mittel. Der anhaltende Verlust von Meereis beeinflusst Wetter, Klima und Meeresströmungen in anderen Teilen der Welt. Auch der möglichen Freisetzung von Methan aus dem auftauenden Permafrost müssen wir Aufmerksamkeit schenken."

Ein sehr starker und warmer El Nino befeuerte die Höchsttemperaturen in den ersten Monaten des Jahres 2016. Aber selbst nach dem Ende des El Nino blieben die Temperaturen deutlich über dem Mittelwert.

Alle 16 heißesten Jahre sind in diesem Jahrhundert aufgetreten, abgesehen von 1998, in dem es ebenfalls einen starken El Nino gab.

Während des gesamten Jahres 2016 kam es zu vielen extremen Wetterereignissen, die enorme sozio-ökonomische Störungen und Verluste verursachten. Extrem warme Meere trugen zum weit verbreiteten Bleichen der Korallenriffe bei.

Die WMO wird ihren vollständigen Bericht über den Zustand des weltweiten Klimas 2016 (Statement on the Status of the Global Climate in 2016) im März herausgeben. Er wird umfassende Details zu regionalen Trends, Extremereignissen, Meeresspiegelanstieg und tropischen Wirbelstürmen enthalten.

Lesen Sie dies und mehr auf den Seiten der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) (in Englisch, weitere Sprachen verfügbar)

* Für die vorindustrielle Zeit gibt es mehrere Definitionen von Zeiträumen, für die Mitteltemperaturen berechnet werden. Üblicherweise werden meist die Zeiträume 1850-1899 und 1880-1899 verwendet. Der genannte Wert von 1,1°C gilt (bis auf 0,1 °C genau), gleichgültig welcher dieser Zeiträume ausgewählt wird.

Zusatzinformationen

Nachrichten aus dem Bereich Sektorübergreifend

Woche der Umwelt 2024 25.03.2024

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und die Deutsche Bundesstiftung Umwelt laden herzlich ein …

Heinz Maier-Leibnitz-Preis geht an Leipziger Klima-Forscher Sebastian Sippel25.03.2024

Wichtige Auszeichnung für Juniorprofessor des Instituts für Meteorologie

Auf den Klimawandel reagieren21.03.2024

Der Klimawandel schreitet voran. Je nach Region unterschiedlich, sicher ist aber: Seine Auswirkungen …

Strömungen im Klimawandel: BTU-Experiment erneut für Einsatz im Weltraum in Vorbereitung21.03.2024

Mit einem einzigartigen Experiment, das ausschließlich in der Schwerelosigkeit durchgeführt werden …

Hinweis zur Verwendung von Cookies

Cookies erleichtern die Bereitstellung unserer Dienste. Mit der Nutzung unserer Dienste erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies verwenden. Weitere Informationen zum Datenschutz erhalten Sie über den folgenden Link: Datenschutz

OK